Die Wasserqualität beeinflusst den Geschmack deines Kaffees erheblich. Erfahre, wie Wasserhärte und pH-Wert den Kaffeegeschmack formen und welche Methoden zur Wasseraufbereitung ideal sind.
Wusstest du, dass dein Kaffee zu 99 % aus Wasser besteht? Dennoch wird die Wasserqualität bei der Kaffeezubereitung häufig vernachlässigt. Zu hartes Wasser schadet nicht nur deiner Maschine, sondern beeinträchtigt auch den Geschmack deines Kaffees. Den Hauptbestandteil unseres Trinkwassers machen Mineralien aus, die sich aus Gesamtsalzgehalt, Karbonat-, Permanent- und Gesamthärte zusammensetzen. Diese Mineralien beeinflussen die Wasserhärte und den pH-Wert, die je nach Gesteins- und Bodenverhältnissen stark variieren können. Die Wasserhärte wird durch den Gehalt an Kalzium- bzw. Magnesiumionen und der Karbonathärte bestimmt und in °dH gemessen.
Die Regel lautet: Je höher der Ionengehalt, desto härter das Wasser. Erhitzt man karbonathartes Wasser, setzen sich die Ionen als grauer Belag (Kesselstein) ab. Diese Kalkablagerungen beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer deines Kaffeezubereiters immens und verhindern, dass sich die Kaffeearomen optimal entfalten. Zudem entsteht ein unappetitlicher Film auf der Oberfläche deines Kaffees.
Die Wasserhärte geht einher mit dem pH-Wert. Hartes Wasser reagiert eher basisch, neutralisiert die Fruchtsäuren von Arabica Kaffees und entwickelt einen unerwünschten Nebengeschmack. Weiches Wasser bis 6°dH ist hingegen eher sauer und kann den säuerlichen Geschmack von säureintensiven Rohkaffeesorten verstärken. Ideal zur Zubereitung deines Kaffees ist Wasser mit einem pH-Wert von 7,0 und einer Gesamthärte von etwa 4 – 8 °dH.
Tipps für das perfekte Kaffeewasser
Eine einfache und kostengünstige Lösung ist ein Tischwasserfilter. Dieser entfernt grobe Partikel, ersetzt kalkverursachende Ionen durch Natriumionen, filtert störende Geschmacks- und Geruchsstoffe und hält kleinste Partikel und Schwermetalle zurück. Allerdings können Tischfilter Keime nicht entfernen, weshalb ein regelmäßiger Wechsel der Filterkartuschen wichtig ist. Alternativ kannst du weiches bis mittelhartes Mineralwasser verwenden. Einige geeignete Mineralwasser sind Volvic, Spreequell und Fiji Water, die eine gute Balance zwischen Magnesium- und Calcium-Gehalt bieten.
Eine weitere Alternative zu einem Tischfilter ist Third Wave Water. Diese US-amerikanische Firma bietet spezielle Mischungen für Kaffeewasser an. Für die Zubereitung mischst du einfach die in den Tüten enthaltenen Mineralstoffe in destilliertes Wasser. Das resultierende Wasser hat den geeigneten Magnesium- und Calcium-Gehalt sowie die richtige Härte für perfekten Kaffeegenuss.
Wasserhärte bestimmen
Bevor du einen Filter anschaffst, solltest du die Härte deines Wassers bestimmen. Dies kannst du auf der Webseite deines zuständigen Wasserwerks herausfinden oder mit kostenlosen Wasserhärte-Teststreifen der Firma Brita. Innerhalb weniger Sekunden kannst du so den Härtegrad deines Wassers bestimmen und entscheiden, ob ein Wasserfilter notwendig ist.
Zusammengefasst: Die Wasserqualität spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack deines Kaffees. Achte auf die richtige Wasserhärte und den pH-Wert, um das Beste aus deinem Kaffee herauszuholen. Mit den richtigen Methoden zur Wasserenthärtung und -aufbereitung steht dem perfekten Kaffeegenuss nichts mehr im Wege.